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Published: 2010-10-23 13:37:31 +0000 UTC; Views: 432; Favourites: 2; Downloads: 1
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Description
Ein Tag war vergangen. Inzwischen waren wir fertig mit dem Bau unserer kleinen Brücke und anderen kleineren Arbeiten, um es hier etwas angenehmer zu haben, denn wegen Louis Verletzung waren wir nicht in der Lage, weiter zu gehen. Die Bar konnten wir nicht betreten, aber der einzige Raum hier oben war ebenfalls gut aufgefüllt und hatte sogar eine zweite Jukebox. Ich selbst hatte durch den letzten Kampf mit dem einen Tank einen leichten Gedächtnisverlust, mir fehlten ein paar Erinnerungen an meine Wirklichkeit und vermutlich auch Sachen, die noch passieren werden.Ich ging die Treppe herunter, in die Bar und schaltete die Jukebox ein. Zwischendurch hatten wir heraus gefunden, dass das Teil keine Horde anlockt im Normalfall. Irgendein Song lief, laut Label „Safe me some Sugar" von den Midnight Riders. Genau das passende Lied. Hinter der Theke suchte ich was zu trinken und fand auch was. Zwar war das nur was alkoholisches, aber das war mir scheiß egal – ich fühlte mich einfach danach, auch wenn ich mich nie betrunken hatte. Mit einem Drink und einer Flasche ging ich hinaus auf den Balkon. Louis kam die Treppe herunter gehumpelt. „Alles klar? Wie fühlst du dich?" „Bill ist tot, das Militär hat uns verraten, dir geht es auch nicht gerade topp und wir werden eventuell den Rest unseres Lebens auf einer kack Insel verbringen... wie soll ich mich wohl fühlen?" kam von mir zur Antwort und ich trank den Rest aus bevor ich mir das dritte Glas ein schüttete. „Auch einen?" Plötzlich hörte man Schritte und Francis fiel fast die Treppe herunter. „Woah, langsam, Francis, langsam... sonst bist du der Nächste mit kaputtem Fuß." Francis keuchte erstmal ein wenig. „Auf der anderen Flussseite... Auto... Da sind Überlebende..." Jetzt waren alle Sorgen bei mir verflogen. Überlebende! Unglaublich, da waren Leute. „Zoey... redet..." Ich unterbrach. „Atme mal tief durch, Großer. Ich geh rüber und seh mir das mal an." Louis nickte, er konnte ja nicht mit.
Auf der anderen Brückenseite hörte man sie schon. „Hör zu, Schnäuzelchen, können wir vielleicht mal mit einem Mann reden?" Ich sah Zoey, wie sie dem Typen unten den Mittelfinger zeigte. „Leck mich, Arschloch! Wir..." „Zoey? Darf ich mal? Oder willst du den Kerl da unten umlegen?" Sie schnaufte nur einmal und ich sprach mit der Gruppe unten. „Okay, ich glaube, wir hatten einen beschissenen Start. Also, was ist?" Der Kerl im Anzug schien sich eindeutig aufzuregen. „Noch so ein Knirps... Pass mal auf, Kleiner. Wir..." „...stehen vor einer Brücke, die hochgezogen ist und nicht abgesenkt wird. Ich weiß." unterbrach ich und ging von der linken zur rechten Seite. Zoey wartete links. „Wie, wird nicht gesenkt?" fragte die Frau der Gruppe. „Der Generator auf der anderen Seite ist leer – und wir können ihn nicht auffüllen. Wir haben einen Verwundeten... und einen Mann verloren..." antwortete Zoey in leichter Trauer, sie wollte nicht an Bill denken. „Wenn ihr den Generator auffüllt, helfen wir euch dabei und lassen die Brücke runter – das ist das Beste, was wir anbieten können" sagte Zoey mit einem Seufzen. „Daniel kann euch vielleicht noch begleiten – drei zum Vorbereiten reichen. Er ist ein relativ guter Schütze und kann sicher helfen."
Ich kletterte herunter und landete auf der Straße vor dem Wagen. Francis kam von hinten und warf mir ein paar Medkits zu. „Hier, die braucht ihr eventuell." „Danke, Kumpel."
Wir stellten uns kurz einander vor. Ellis blickte verträumt nach oben und kassierte einen Klaps von Coach. „Wach auf, Kleiner, wir müssen auf die andere Flussseite." Ich zog mir meine Kapuze auf, da das Wetter gerade schlechter wurde. Über eine Hecke sprangen wir auch fast in eine Gruppe von Zombies. Waffen hatten wir dummerweise kaum welche, ein Katana konnte ich trotzdem mein Eigen nennen. „Schnappt euch den Zombie, der hat was!" rief plötzlich Rochelle. Und auf einmal rauschte ein Zombie mit Hut und einen Medkit auf dem Rücken an mir vorbei. Trotz der relativ langen Pause waren meine Reflexe noch ziemlich gut und der Zombie wurde flott geköpft. Nicht nur ein Medkit hatte der Kerl getragen, auch eine Rohrbombe und eine Dose Pillen. „Armer Kerl... war wohl auch ein Überlebender, aber wohl nicht immun. Infiziert werden ist schlimmer als zu sterben, würde ich sagen..." „Jetzt fang mir nicht an, hier rum zu flennen, Knirps" ermahnte mich Nick. „Ich kann gerne wieder umkehren."
Wir folgten der Promenade zu einem Parkplatz und von dort in einen Laden. „Hier sind Waffen, wie praktisch." Wir nahmen alle eine Waffe, sowohl ich als auch Rochelle und Nick nahmen eine Uzi, Ellis und Coach die Flinten. Durch die Tür hinten kamen wir eine Treppe hoch und in einen schmalen Flur. Rechts waren zwei Räume mit Bürotischen. In einem Stand eine Kiste. Nick ging hin und öffnete sie. „Woah, nett. Da hat wer ordentlich Rohrbomben gebunkert." Er nahm eine Hand voll und warf uns jedem eine zu, wer noch eine tragen konnte. Am Ende des Flures kamen wir in ein kleines Restaurant. Den zwei Zombies hier drin schlug Ellis beiden mit seinem Golfschläger den Kopf ab. Plötzlich kam aus dem Ausgang ein Spitter rein. „Was zur...?"
Der gesamte Boden war nun von dieser grünen, ätzenden Suppe bedeckt und wir kletterten auf die Tische und Bänke, um vorwärts zu kommen. Zum Glück löste sich der Glibber flott auf und wir konnten wieder auf den Boden. In einer kleinen Kammer auf halben Weg zum Ausgang fanden wir einen weiteren Zombie, sonst aber nichts. Draußen war immer noch schlechtes Wetter und wir gingen nach rechts hinter das Gebäude. „Man, das ist ja der reinste Irrgarten hier..." sagte Ellis und Coach blickte nach oben. „Da müssen wir hin, denke ich." Wir folgten der Gasse nach hinten und kamen am Ende auch hoch auf die nächste Ebene. „Vorsicht vor dem Auto, das hat einen Alarm" ermahnte ich, als ich daran vorbei ging. Ellis schien das wohl nicht gehört zu haben und lief schnurstracks rückwärts dagegen. Deswegen wurde er von Rochelle auch gleich angepflaumt. „ELLIS! PASS DOCH AUF!" Die Horde kam von oben herab und es war recht schwer, die Zombies zu töten, wenn die zum Teil fast auf einem drauf sprangen. Von hinten hörte ich eine Art von Grunzen und plötzlich kam ein großes Etwas an mir vorbei geschossen mit Nick im Gepäck. Plötzlich stoppte es und begann, Nick in den Boden zu rammen. „Schießt auf den Charger! Das Vieh zertrümmert mich!" Um etwas Luft um mich herum zu bekommen, schlug ich einmal im Halbkreis um mich und war die Rohrbombe, die ich hatte. Coach war bereits am feuern und nach kurzer Zeit kippte der Charger auch um. Ich lief zu Nick. „Lebst du noch?" Er stöhnte einmal und ich griff an meinen Gürtel und gab Nick meine Pillen. „Hier, nimm." Die Dose nahm er auf Ex ein. „Danke, Kleiner. Bist doch nicht so übel... Ah, shit. Ein Sturm!" Überlegen war überflüssig, wir rannten einfach in das nächste Gebäude hinein. „Durchsucht die Zimmer" schlug Rochelle vor, doch wirklich was finden konnten wir hier unten nicht. Die Treppe hoch fand ich wiederum Waffen. „Nice... Leute, dicke Waffen, gleich hier!" Es lagen zwar nur SCARs herum, aber das war mir wurscht. Sturmgewehr war Sturmgewehr. Durch die Tür sahen wir, dass der Sturm wieder nachgelassen hatte und wir waren sogar da, wo wir hin wollten.
Auf der anderen Seite war ein Park. Ellis zuckte mit den Schultern. „Gehen wir halt durch den Park." Man folgte ohne Widerworte. Etwa in der Mitte des Parks wartete eine Überraschung auf uns: Eine infizierte Hochzeit mit einer Witch im Brautkleid. „Es muss hier wohl auch ein Hochzeitskuchen rumstehen..." meinte Coach. „Musst du jetzt ans essen denken?" zischte Nick. Vorsichtig näherten wir uns der Witch... Einer nach dem anderen schlichen wir vorsichtig vorbei. „Brave Misses Witch... bleib schön sitzen..." flüsterte ich so leise, dass vermutlich gerade mal ich selbst es hören konnte. Zwei waren vorbei – ich und Ellis – und Rochelle wollte gerade vorbei gehen, da kam ein Hunter auf sie drauf. „Ah, befreit mich davon!" Was die Situation schlimmer machte, war die Tatsache, dass die Witch sie bemerkt hatte und schnell aufstand. Mir auf die Unterlippe beißend überlegte ich so schnell ich konnte nach etwas, um ihr zu helfen. Doch bis auf eine Sache fiel mir nichts ein. „Zeit für eine Heldentat. Ellis, hilf mal." Er schien etwas verwirrt und als ich auf die Witch schoss, reagierte er erst nicht. „Schieß doch!" Im Dauerlauf rückwärts versuchte ich die Witch zu perforieren, doch irgendwas bremste mich plötzlich und die Witch holte mich ein. Kaum lag ich, fiel die Witch um und auf mich drauf. Die Bremse war eine Horde gewesen, die scheinbar von der Witch angelockt worden waren. Und alle waren in schicken Kleidern, was verständlich war.
Nach kurzer Zeit war alles wieder ruhig. Zwar war ich fast verreckt, aber es ging noch. Rochelle hob mich auf und verband mich. „Komische Aktion von dir gerade." „Irgendwie musste ich dich ja vor der Witch retten, und das war das einzige, was mir einfiel, Ro."
Ellis sah sich noch einmal die Witch an. „Man, da fällt mir ein – ich sollte Zoey heiraten." Warte, wie bitte? Nick schüttelte den Kopf. „Nein, das solltest du nicht." Das wollte ich Ellis aus geraten haben: Zoey war meine Freundin, und ich würde für sie sogar morden. Was ich im Prinzip schon seit gut einer Woche tue.
In den Zelten lag nur einmal Brandmunition, aber auch SPAS-12 und M16 herum. Warum kann ich nicht sagen, aber wieder ein M16 in der Hand zu haben tat gut. Etwas weiter hinten war ein Saferoom und wir gingen rein. Man verband sich, wenn nötig, füllte Munition auf – schließlich war der kurze Weg hierhin nicht komplett leer gewesen – und man redete ein wenig. Ellis war ein wenig nervös. „Was meinst du, Rochelle? Hab ich eine Chance bei Zoey?" Rochelle lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein, nicht mal den Hauch einer Chance." „Was? Wieso denn?" Sie zeigte kommentarlos hinter Ellis, welcher sich umdrehte und direkt den Lauf meiner Pistole blickte. „Woah, Alter. Was...?" „Ich kann dich gut leiden, Ellis – aber wer versucht, sich an meine Freundin ran zu machen, macht sich automatisch in mir einen Feind." „Oh, sie ist also...? Und ich dachte..."
Nick und Coach amüsierte das ganze wohl ein Wenig und wir gingen raus. „Auf jetzt, ich vermisse das Auto." Draußen standen einige Zombies rum, die ich recht flott schnetzelte. Einer davon ließ etwas fallen. Coach bückte sich und sah in sich an. „Noch so eine arme Seele, die zu überleben versucht hat." Nick feuerte die Treppe hoch und räumte den Weg frei. Oben waren wir in einer Fußgängerzone oder so mit vielen kleineren Läden und noch mehr Zombies. „Hey, zieht euch das rein!" rief uns Ellis zu und warf eine Rohrbombe. Binnen Sekunden war die Straße wieder leer und wir gingen weiter – bis von oben plötzlich was auf mich drauf sprang und mich weg zerrte. „Gott, Hilfe! Tut was!" Irgendwer kam auf mich zu und drosch auf mich ein. „Verreck, du Scheißjockey." Es war Nick, welcher kurzen Prozess mit meinem Passagier machte. Ich wollte mich gerade bedanken, da war Nick schon wieder weg. Ein Smoker hatte ihn hinter die Hecke neben mir gezogen. „Smoker hat Nick!" informierte ich die anderen – bis ich sah, dass die gerade mit einem Hunter und einem Boomer zu tun hatten. Also sprang ich durch die Hecke und schnitt mir dabei die Wange auf an einem Ast. Nick konnte ich sehen, der hing vor einem Fenster, in welchem der Smoker stand. Ein kurzer Feuerstoß und der Smoker war Geschichte. „Schnell rüber, die Anderen haben auch Probleme." Probleme war untertrieben, das war eine kleine Schlacht. Ellis war auf dem Boden, Rochelle schmuste mit einem Hunter gegen ihren Willen und Coach wurde von einer Horde umzingelt. Nick unterstützte Coach, während Rochelle von mir Hilfe erhielt. „Hey, kann mir mal wer helfen?" rief Ellis währenddessen. Doch dazu war ich zu beschäftigt mit der Horde um uns herum. Nach kurzer Zeit war alles wieder normal und ich reichte Ellis meine Hand. „Und, noch alles beisammen?" Ellis nickte. „Denke schon. Gott..." „Warte, das haben wir gleich." Ich nahm mein Erste-Hilfe-Kitt vom Rücken und verarztete Ellis. Danach sah ich mich um, in was wir eigentlich reingegangen waren um uns zu versorgen: Ein Tattoo-laden. „Hey, Daniel. Soll ich dir ein Tattoo mit dem Namen von deinem Schatz stechen? So knapp über'm Arsch, wird ihr sicher gefallen." „Fick dich, Nick" schnauzte ich ihn an. Er hob die Hände und schaute ganz unschuldig. Wir gingen weiter und mussten in eine Billard-Halle. Hier standen ein paar Zombies rum, aber nichts großartiges. Hinten in der Ecke war eine Truhe mit Molotovs. Rochelle blickte rein und kommentierte es mit „Heiß. In wahrsten Sinne." Auf den Tischen lagen zwar Waffen, aber das waren SMGs und damit nichts, was wir brauchen konnten. In einer Ecke stand eine Jukebox. Ich ging hin und kurz vor dem Fenster sah ich rauß. „Heilige... das ist ja alles überflutet. Wollten die in der Baustelle da bis zum Grundwasser buddeln oder – oh je." „Was ist los, Kleiner?" fragte Coach. „Ich sehe einen Arm von einem Tank da hinten. Wobei... wir haben ja eine Menge Mollies, also warum nicht bewerfen?" Coach griff einen und holte aus. Der Molli flog, traf den Tank und prallte anschließend auf, woraufhin der Tank auf uns zu gerannt kam. Ich sah alles mit an und sprintete sofort in Sicherheit. „Achtung, hier kommt der Tank!" Aber zuerst kam ein Stein vom Tank, welcher genau die Jukebox traf. Und wie durch ein Wunder blieb diese nicht nur heile, sie spielte auch auf einmal Musik ab.
Der Tank kletterte durch ein Fenster hinein und blieb einfach stehen – wir warteten auf ihn mit fünf Molotovs im Anschlag. Es war das erste mal, dass ein Tank so etwas wie Intelligenz zeigte, wenn auch nur für eine Sekunden. Denn danach rannte er wieder los und alle fünf Mollies flogen und die halbe Halle stand in Flammen. Der Tank überlebte das nicht lange und war sehr schnell gegrillt. Ich ging zur Leiche und trat sie einmal mit dem Fuß an, um sicher zu gehen, dass er tot war. „Riecht wie Hähnchen... hmmm... davon könnte ich jetzt ein oder zwei vertragen." „Coach, weniger futtern, mehr tote Zombies. Okay?" bat Rochelle. Durch die überflutete Baustelle gingen wir weiter ins nächste des nächsten Gebäudes, was mal ein billiges Hotel war. Hinten stand ein weiterer Billard-Tisch mit einem Adrenalinschuss drauf. Und drum herum war jede Menge Graffiti. Diese hatten meine Neugier geweckt. „Mensch, hier ist ja fast das Treffen der Zombie-Filme und - Spiele!" Rochelle war etwas verwirrt. „Wie meinen?" „Nun, zum Beispiel das hier: 'Otis, habe keinen Film mehr, blabla. Frank West'. Frank West ist die Figur aus dem Spiel aus 'Dead Rising'. Oder hier: 'Roger, bin zur Mall gegangen – Francine'. Romero's Dawn of the Dead." Ellis fand auch eins, was er kannte. „Und das hier? 'Wenn ihr ein M60 braucht, kommt zu meinem Laden – Crazy Dave'. Ist das nicht... Plants Versus Zombies?" Lachend nickte ich.
Nick war nicht wirklich begeistert. „Das die Leute in so einer Situation noch solche Witze machen können – oder überhaupt welche dieser Art..." und ging Richtung Treppe. Auch die Toilette gegenüber dieser war voll mit Graffiti und es lag sogar eine Kotzbombe darin, die ich mit nahm.