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Published: 2015-02-03 11:27:13 +0000 UTC; Views: 692; Favourites: 0; Downloads: 0
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Description
7. Broken trustEin Funken Hoffnung stieg in Rango auf.
Schnell stieg er wieder auf seinen Roadrunner und folgte der wasserfeuchten Spur, die in einen spärlichen Kiefernwald führte. Kaum hatte er den Wald erreicht, hielt er seinen Roadrunner an.
„Jake?", fragte er leise. Irgendwie traute er sich nicht, Jakes Namen zu rufen. Vielleicht irrte er sich ja doch. Oder würde er vielleicht, im schlimmsten Fall, nur eine Leiche finden.
Rango schüttelte den Kopf und begann erneut zu rufen.
„Jake?! Bist du hier?"
Doch niemand antwortete. Alles blieb still. Nur das leise Rauschen des Windes, der durch die Baumwipfel wehte, war zu hören. Und einige Vögel und Grillen, die ihr Dämmerungskonzert anstimmten.
„Jake, wo bist du?", wisperte Rango zu sich selbst.
Wieder kam ihm dieses schreckliche Schuldgefühl hoch. Er gab seinem Huhn erneut die Sporen und ritt langsam weiter durch den dunklen, kargen Wald.
Rango hielt inne. Nicht weit von ihm entfernt, hatte es im hohen Gras geraschelt.
„Jake?", fragte Rango unsicher.
Zögernd lenkte er den Roadrunner in die Richtung, aus der er das Geräusch vermutete.
„Jake?"
Wieder keine Antwort. Im Dämmerlicht konnte er kaum etwas erkennen. Zögernd stieg er ab und trat näher ans Gras heran. Vorsichtig schob er es zur Seite.
Wieder ein Rascheln. Diesmal aber aus einer ganz anderen Richtung.
Rango merkte, wie ihm die Angst hochstieg.
„Jake? Bist du das?"
Wieder ein Rascheln. Rango wurde es langsam unheimlich. Wenn es Jake war, warum antwortete er nicht? Oder war es jemand anderes?
„Jake, ich will nur mit dir reden. Das heißt, falls du dazu noch in der Lage bist."
Doch um Rango war nur Schweigen. Wortlos griff er nach seinem Revolver und warf ihn neben sich auf den Boden.
„Siehst du? Ich bin unbewaffnet."
Plötzlich fielen Schüsse neben ihn. Rango sprang zur Seite und fiel auf den steinigen Boden.
„Ich nicht!", hörte er eine vertraute, wütende Stimme.
Kurz darauf tauchte Jake hinter einer Baumgruppe auf. Noch etwas erschrocken, sah Rango zu ihm hoch. So drohend hatte er Jake noch nie gesehen.
„Was willst du, Sheriff?!", fuhr die Klapperschlange ihn an. „Um deinen Sieg auszukosten?"
„Nein, nein, nein. Bin ich nicht. Es ist nur… Ich hatte befürchtet, du wärst tot."
„Ach?! Willst du das jetzt nachholen?!"
Jake stieß mit seinem Kopf vor und hielt direkt vor Rango. Rango glaubte jeden Moment von Jakes Augen in der Zornesglut zu verbrennen. Erschrocken presste sich die Echse auf den Boden.
Er sah, wie Jake zitterte, sich aber bemühte es nicht zu zeigen. Die große Klapperschlange schien Mühe zu haben nicht die Beherrschung zu verlieren.
„Jake! Ich… ich wollte nicht, schießen!", beteuerte Rango panisch. „Ehrlich nicht!"
„Ach ja?", fuhr Jake ihn an. „Sowie damals?!"
Rango zuckte zusammen.
„Man braucht nur eine Kugel."
Schuldbewusst sah Rango zur Seite. Er konnte Jakes Misstrauen nur zu gut verstehen.
„Jedenfalls brauchtest du nur eine Kugel", sagte Jake und wandte sich ab.
Zitternd richtete sich Rango wieder auf. „Jake, ich wollte das nicht. Es tut mir Leid!"
Doch Jake schenkte seiner Entschuldigung keine Beachtung. Er hatte ihm den Rücken zugewandt und starrte wütend in die Ferne.
Vorsichtig trat Rango zu ihm hin. Als er direkt neben der Klapperschlange stand, sah ihn Jake immer noch nicht an. Rango sah an Jake runter. Im schwachen Dämmerlicht erkannte er die Schusswunde. Die Kugel hatte die Schlange am Oberkörper oberhalb seines Revolvergürtels getroffen. Ob sie irgendein lebenswichtiges Organ verletzt hatte?
Er hörte, wie Jake mühsam atmete. Rango reckte seinen Hals, um einen genaueren Blick auf die Wunde zu werfen, aber Jake stieß ihn zur Seite.
„Hau ab!", schrie er.
Rango sah ihn fassungslos an.
„Aber ich kann dich doch nicht hier lassen."
„Verschwinde!!"
Jake wandte sich ab.
„Aber…"
„VERSCHWINDE! Ich sag es dir nicht noch einmal!"
Erschrocken rannte Rango davon. Noch einmal sah er zu Jake rüber. Doch Jake drehte sich nicht um. Mit schweren Herzen stieg das Chamäleon auf seinen Roadrunner und ritt langsam davon.